Das keltische Kreuz

Das Tarot-Muster des Kreuzes ist ein anspruchsvoller Zugang zur Weisheit der Karten, der aber nicht nur Tarot-Experten vorbehalten ist. Mit dem Keltenkreuz sind viele verschiedene Fragestellungen möglich, es eignet sich aber besonders gut für die Selbstfindung mit dem Tarot und für die Erforschung der eigenen Persönlichkeit.

Dabei steht das Tarot-Kreuz unter Spannung - die drei Gegensatzpaare Emotion-Vernunft, Stärke-Schwäche und Tugend-Laster spannen ein weites Feld auf. Seien Sie sich bitte der höchst subjektiven Natur der Interpretation bewusst, vor allem in der Beurteilung von Tugend und Laster. Der moralische Kompass eines jeden Menschen folgt eigenen Regeln, und wo den einen schon Gewissensbisse plagen, fühlt sich ein anderer noch zu hundert Prozent im Recht. Auch die moralischen Konventionen des Umfeldes sind nicht zu unterschätzen: während in manchen Kulturen zum Beispiel ein Seitensprung ein todeswürdiges Verbrechen ist, wird der gleiche Umstand in einem anderen sozialen Milieu vielleicht als harmlose Bagatelle gesehen.

Wie immer im Tarot gilt es auch hier Augenmaß zu bewahren und die Tarotkarten einzeln und in Ihrer Gesamtheit vorsichtig und dem Kontext angemessen zu beurteilen.

Der Name keltisches Kreuz leitet sich übrigens aus seiner Form ab, die einem irischen Hochkreuz in keltischem Stil entspricht. Historisch sind die keltische Kultur und das Tarot nicht verbunden, aber genauso wie die Hochkreuze christliche Kultur mit heidnischen Motiven verbinden, ist auch das Tarot selbst eine Schnittmenge aus christlicher und heidnischer Kultur.